Samstag, 24. September 2011

Ehrlichkeit ist eine Zier...

Jeder Fachbereich hat seine eigenen Heftchen und Fachmagazine. Die Luftfahrt nimmt sich da nichts. So gibt es ein Magazin, dass sich "Pilot/Controller" nennt. In der Ausgabe aus dem Juli ist ein Artikel zu den Flugrouten des BER enthalten. Man muss den Inhalt nicht mögen aber wenigstens ist es ehrlich formuliert und artikuliert klar, worum es geht….
...Keiner der sich in der Öffentlichkeit Äußernden spricht Klartext, der wie folgt lauten müsste:
BER muss von Flugzeugen, die Lärm verursachen, angeflogen werden. Diese werden die westlichen, ebenso wie die östlichen Regionen überfliegen müssen und können nur bedingt Rücksicht auf Naherholungsgebiete nehmen. Dabei werden die Anflüge über eine Distanz von mindestens 20 Kilometern geradlinig auf die beiden Pisten hinführen und es wird im Bereich von 5 Kilometern vor den Pisten zu erheblichen Lärmbelastungen kommen. Gleichzeitig können abfliegende Flugzeuge frühestens 2 – 3 Kilometer hinter der Piste Kursänderungen von mehr als 30 Grad durchführen. Auch ist es notwendig, dass Flugzeuge ab einer Höhe von 1800 Metern direkt in ihre Zielrichtungen abdrehen dürfen...
später im Artikel wird der Umweltschutz mal komplett anders ausgelegt - oder - naja, zumindest wird der Mensch nicht mehr zur Umwelt dazugezählt…


...Keine Airline wird einen Flughafen anfliegen oder gar größere Aktivitäten entwickeln, wenn es sich nicht rentiert. Abflugrouten wie sie sich die Bürger vorstellen, bedeuten, je nach Zielrichtung bis zu 8 Minuten längere Flugzeiten. Nicht nur Betriebskosen von bis zu 250 € je Minute schlagen zu Buche, auch an die über 200 kg Treibstoff, die ein Airbus A340 je Minute verbrennt, müssten eigentlich vermieden werden. Akkumuliert kommen so schnell etliche Tonnen Umweltbelastungen an jedem Tag zusammen...
um dann zu argumentieren, dass der Straßenverkehr das eigentliche Problem sei.
Interessant sind auch die Aussagen zum Nachtflugverbot…

Parallel zur Diskussion um die Abflugrouten gewinnt auch die Forderung nach einem ausgedehnten in der Welt wohl einmaligen Nachtflugverbot an einem Flughafen dieser Größe an Schwung. Es wäre schlichtweg der Konkurs BERs, sollte das Gericht im September den Antragstellern Recht geben, und eine Blamage ersten Grades für Berlin und seine Bürger.Weder ein Drehkreuz, noch regulärer Flugverkehr von an diesem Standort beheimateten Airlines wäre in einem solchen Fall möglich. Rotationen würden Berlin zu einer drittklassigen Station machen und wichtige Verbindungen würden den Betriebszeiten zum Opfer fallen. Die Rentabilität und Attraktivität würden Berlin zur Sackgasse von München und Frankfurt machen. 

Komische Logik. Es spricht dann also doch alles dafür, dass der Standort der Falsche ist, oder? Wenn Interessen der Bürger und Interessen des Flughafenbetreibers nicht übereinstimmen…

Man versteht es nicht...




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen